Azazel betrat die Burg und ging zielsicher durch die ausladenden Hallen zum Herzen der Festung - dem Thronsaal. Mit schauriger Erregung hatte sie den Schreien der schwachen Herrscherin gelauscht. Erregt und voller Hoffnung nun einen stärkeren König vorzufinden, hatte sie sich auf den Weg gemacht, um ihr äonenaltes Anliegen vor ihn zu bringen. Azazel hatte keine Angst - so hatte keinerlei Gelüste zu herrschen, das wusste jeder hier. Ebenso wie vermutlich hier jeder wusste, dass sie einen Pakt mit den dunklen Göttern geschlossen hatte, von ihnen auserwählt war. Sie war eine Kriegerin, die die Schlacht liebte. Sie genoss. Azazel schloss kurz ihre Augen, als sie am Thronsaal angekommen war und atmete tief ein. Sie gab sich - wenn auch nur einen Moment - ihren Erinnerungen hin. Schreie, Blut, Gliedmaßen und Lust vermischten sich in ihrem Kopf zu einem wunderschönen Crescendo absoluten Grauens und jagten eisige Stöße wohliger Entzückung durch ihren makellosen Körper. Sie stieß die Türen auf und schritt über den roten Teppich auf die Gestallt am seinem Ende zu, die breitbeinig auf dem Herrscherplatz thronte. Ehrerbietig blieb sie in respektvollem Abstand stehen, ohne aber die Augen von der blutbefleckten Kreatur zu nehmen, die von nun an ihr neuer Herr sein sollte. Sie würde sehen, ob er es verdienen würde, dass sie einen Teil ihrer Loyalität zu den dunklen Göttern auf ihn übeertragen würde.